KfW-55-Förderung kehrt zurück

KfW-55-Förderung kehrt zurück

KfW-55-Förderung kehrt zurück

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Die Bundesregierung will mit der Neuauflage der KfW-55-Förderung kurzfristig Bewegung in den Wohnungsbau bringen. Rund 150 Millionen Euro werden dafür aus anderen Programmen umgeschichtet, darunter aus „Gewerbe zu Wohnen“ sowie aus nicht abgerufenen Haushaltsmitteln. Nach Schätzungen könnten bis zu 51.000 Wohnungen realisiert werden, die bisher an fehlender Finanzierung gescheitert sind.

Kritik aus der Branche

Die Bauwirtschaft bewertet das Programm zwar als pragmatischen Schritt, sieht jedoch kaum nachhaltige Wirkung. „150 Millionen Euro sind angesichts der Dimension der Baukrise ein Tropfen auf den heißen Stein“, betont der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Viele genehmigte Projekte blieben selbst mit der Förderung unwirtschaftlich und würden nicht realisiert.

Strukturelle Probleme bleiben

Die Branche fordert langfristige Fördermodelle und stabile Rahmenbedingungen statt kurzfristiger Ad-hoc-Maßnahmen. Vor allem langwierige Genehmigungsverfahren und komplexe Bauvorgaben verteuern und verzögern Projekte. Auch schwankende Material- und Energiepreise machen Investitionen schwer kalkulierbar.

SHK-Handwerk besonders betroffen

Das SHK-Handwerk sieht sich zwischen Chancen und Unsicherheit. Betriebe benötigen Planungssicherheit, um Personal und Material für moderne Heizungs-, Klima- und Sanitärtechnik zuverlässig vorzuhalten. Kurzfristige Zuschüsse reichen dafür nicht aus.

Signal ohne Durchschlagskraft

Die Wiederbelebung von EH55 ist ein politisches Signal, löst jedoch nicht die grundlegenden Probleme der Bauwirtschaft. Erst strukturelle Verbesserungen könnten die nötige Investitionsbereitschaft schaffen, damit der Wohnungsbau wieder als Motor für Beschäftigung, Klimaschutz und bezahlbaren Wohnraum wirken kann.