Günstiger Wohnraum in Baden-Württemberg besonders rar
In Baden-Württemberg herrscht nahezu flächendeckend Wohnungsmangel. Laut einer Analyse des Pestel-Instituts im Auftrag von sieben Verbänden der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen fehlen aktuell 192.000 Wohnungen. In 41 von 44 Stadt- und Landkreisen wird ein deutliches Defizit festgestellt; lediglich Tübingen, Calw und Freudenstadt gelten als einigermaßen ausgeglichen.
Knappheit bei bezahlbarem Wohnraum
Besonders angespannt ist das Angebot im unteren und mittleren Preissegment. Von rund 2,6 Millionen vermieteten Wohnungen im Land gilt vor allem der obere Preisbereich als ausreichend abgedeckt. Im Bereich zwischen acht und zehn Euro pro Quadratmeter nettokalt fehlen hingegen besonders viele Einheiten, während Mieten im gesamten Land spürbar gestiegen sind.
Bevölkerungswachstum und veränderte Haushaltsstrukturen
Seit 2010 ist die Bevölkerung im Südwesten um 7,2 Prozent auf 11,2 Millionen Menschen gewachsen, die Anzahl privater Haushalte sogar um nahezu elf Prozent. Gleichzeitig hat sich die durchschnittliche Haushaltsgröße von 2,19 auf 2,11 Personen verringert, während die Wohnfläche pro Kopf von 44 auf 48,7 Quadratmeter gestiegen ist. Mehr Ein-Personen-Haushalte und höhere Wohnflächenansprüche verschärfen den Bedarf weiter.
Warnung der Forschenden
Das Pestel-Institut macht deutlich, dass der Wohnungsneubau seit Jahren nicht ausreicht, um den steigenden Bedarf zu decken. Selbst stabile Genehmigungszahlen reichen nicht mehr aus, um den Nachfrageüberhang zu kompensieren. Ohne zusätzliche Impulse drohe sich die Lage weiter zu verschärfen.