GEG-Streit bremst Bauprojekte: Handwerk schlägt Alarm

GEG-Streit bremst Bauprojekte: Handwerk schlägt Alarm

GEG-Streit bremst Bauprojekte: Handwerk schlägt Alarm

  • Dienstleistungen
  • 4 Min

Der Streit um das Gebäudeenergiegesetz flammt erneut auf und sorgt für Unsicherheit in Bauwirtschaft und Handwerk. Betriebe haben in Erwartung stabiler Leitplanken Kapazitäten aufgebaut und ihre Belegschaften qualifiziert, sehen jedoch bestätigte Aufträge erneut auf Eis. Nach Einschätzung des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima bedeutet jedes politische Störsignal unmittelbare Nachfrageeinbrüche; die Wärmewende droht auszubremsen und die Zukunftsfähigkeit des Branchenstandorts wird infrage gestellt.

Position des ZVSHK

Der Verband bewertet das Gebäudeenergiegesetz als nicht perfekt, aber als notwendigen regulatorischen Rahmen für Modernisierung und Tempo bei der Gebäudetechnik. Ein erneuter politischer Rückwärtsgang würde Investitionsbereitschaft und Modernisierungstempo bremsen. Ausdrücklich gefordert werden Verlässlichkeit statt Verunsicherung sowie klare, belastbare Regeln für Planung, Förderung und Umsetzung.

Förderkulisse und Marktsignale

Die aktuelle Förderung gilt als verlässlich und bietet Planungs¬sicherheit für Modernisierer, Energieberater und Installationsbetriebe. Der Speedbonus wird wie vorgesehen schrittweise abgeschmolzen; Erhöhungen der Fördersätze sind nicht zu erwarten. Vor diesem Hintergrund gelten Investitionen in moderne Heiztechnik als wirtschaftlich sinnvoll, auch weil fossile Energieträger voraussichtlich weiter im Preis steigen. Stabile Auftragschancen ergeben sich jedoch nur, wenn politische Auseinandersetzungen die Umsetzung nicht erneut torpedieren.

Risiken eines politischen Rückfalls

Ein Wiederaufflammen der Grundsatzdiskussion könnte den Transformationsprozess zurückwerfen. Der Verband warnt vor einer Wiederholung früherer Fehler, die bereits zu Investitionsbremsen führten: Ein Streit mit anschließendem Kompromiss auf halber Strecke würde zentrale Klimaziele gefährden und europäische Vorgaben unterlaufen. In einer ohnehin angespannten Lage mit Materialkosten, Fachkräftemangel und rückläufigen Auftragseingängen würde dies zusätzlichen Druck erzeugen.

Appell an die Politik und Umsetzungsbereitschaft

SHK- und Baugewerbe verweisen auf geschaffene zusätzliche Kapazitäten, qualifiziertes Personal und angepasste Abläufe. Die praktische Umsetzung der Wärmewende – vom Heizungstausch über Badmodernisierung bis zum gesamten technischen Ausbau – ist vorbereitet. Gefordert werden stabile Leitplanken für Planung, Förderung und Modernisierung sowie Mut zur Kontinuität statt neuer Schlagzeilen, um Verzögerungen zu vermeiden und begonnene Projekte verlässlich fortzuführen.