
Europäischer Ingenieurkammertag 2025
Mit einem hochkarätigen Programm und zahlreichen Gästen endete der Europäische Ingenieurkammertag 2025 im Kraftverkehr Chemnitz. Rund 500 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft erörterten zentrale Zukunftsfragen und setzten Impulse für eine nachhaltige Entwicklung.
Verantwortung des Ingenieurwesens und notwendige Rahmenbedingungen
Zum Auftakt unterstrich der Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, den langfristigen Charakter von Bauwerken und Infrastrukturen sowie die daraus resultierende Verantwortung des Berufsstands. Er warb für substanzielle Investitionen in technische Infrastruktur und für ein einheitliches Berufsrecht als Rückhalt für die Praxis. Nachhaltigkeit wurde als grundlegendes Prinzip einer lebenswerten Zukunft verortet.
Grüße aus Land, Stadt und Wirtschaft
Im Anschluss folgten Grußworte von Thomas Kralinski (Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz), vom Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze sowie von Andreas Wöllenstein (Schloz Wöllenstein), dem Hausherrn der Event-Location.
Impulsdialog zu Polarisierung, Innovation und Verantwortung
Ein Programmhöhepunkt war das Live-Gespräch mit Markus Lanz und Richard David Precht. Der Dialog griff Debatten zu gesellschaftlicher Polarisierung, Innovation, Verantwortung und zur Rolle des Ingenieurwesens für die Zukunftsfähigkeit auf und ordnete sie mit Blick auf Planung, Bau und Betrieb von Infrastrukturen ein.
Podium: Energie, Material, Regionalität
Im Fokus stand anschließend das Thema „Energie, Material, Regionalität – Ingenieure gestalten nachhaltig die Zukunft“. In der Podiumsrunde diskutierten:
● Prof. Dr. sc. techn. Reinhard Erfurth (Ehrenpräsident der Ingenieurkammer Sachsen)
● Hans-Josef Fell (Energy Watch Group)
● Dr.-Ing. Elisabeth Eckstädt (GIH Sachsen e. V.)
● Prof. Dr.-Ing. Björn Höhlig (HTWK Leipzig, Bauen im Bestand)
● Dr.-Ing. Saad Baradiy (Ausschuss Nachhaltigkeit der Ingenieurkammer Sachsen)
● Dr.-Ing. Matthias Tietze (Kahnt & Tietze GmbH)
Die Diskutierenden arbeiteten heraus, wie Ingenieurkompetenz, Forschung und wirtschaftliche Praxis zusammengeführt werden können, um Energiewende, ressourcenschonendes Bauen und regionale Wertschöpfung wirksam voranzutreiben.
Auszeichnung mit der Wackerbarth-Medaille
Im Rahmen der Festveranstaltung erhielt Ingenieure ohne Grenzen e. V. die Wackerbarth-Medaille als höchste Auszeichnung. Die Laudatio hielt Dr.-Ing. Heinrich Bökamp (Präsident der Bundesingenieurkammer). Die Ehrung würdigt das langjährige ehrenamtliche Engagement für ingenieurtechnische Projekte, die weltweit Zugang zu grundlegender Infrastruktur schaffen. Der Verein sieht die Auszeichnung als Bestätigung und Motivation für die Fortführung seiner Arbeit.
Rahmenprogramm und Abschluss
Ein festliches Abendprogramm mit Dinner-Buffet, Musik und künstlerischem Entertainment bot Raum für Austausch und Vernetzung. Am Folgetag rundeten Entdeckertouren durch die Kulturhauptstadt Chemnitz den Ingenieurkammertag ab.