DMA-Analyse zur GEG-Novelle

DMA-Analyse zur GEG-Novelle

DMA-Analyse zur GEG-Novelle

  • Politik
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Vor der für 2026 geplanten Reform des Gebäudeenergiegesetzes warnt der VDMA Gebäudetechnik vor einer Debatte, die bewährte Regeln der technischen Gebäudeausrüstung ausblendet. Die nun veröffentlichte Publikation zeigt, wie die Novelle Effizienzgewinne mit Betriebskomfort und Robustheit verbinden kann – vorausgesetzt, Bewährtes wird gesichert und gezielt nachgeschärft.

Europäischer Rahmen EPBD

Bis Mai 2026 ist die EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) in nationales Recht zu überführen. Sie setzt neue Maßstäbe von Gebäudeautomation bis zu Standards der Innenraumluftqualität. Das VDMA-Forum Gebäudetechnik legt dazu eine Handreichung vor, die Stärken und Schwächen des geltenden GEG benennt und als Wegweiser für die Überarbeitung dient.

Wirksame Maßnahmen im Betrieb

Der Verband hebt Maßnahmen mit kurzer Amortisation hervor: hydraulischer Abgleich, energetische Modernisierung von Aufzügen sowie die konsequente Einführung energierelevanter Funktionen der Gebäudeautomation. Diese würden nach Einschätzung der Autoren unmittelbar Energieverbrauch, Kosten und Komfort verbessern und sollten politisch als Hebel priorisiert werden.

Gebäudeautomation als Schlüssel

Die Studie ordnet der Gebäudeautomation eine zentrale Rolle zu. Gefordert wird eine aktive Energieregelung über reines Monitoring hinaus, um Effizienz, digitale Steuerung, Sicherheit und Komfort im Zusammenspiel zu steigern.

Warmwasser, Sanitärtechnik und § 85 GEG

Der VDMA rückt Wasser stärker in den Fokus: In Wohngebäuden entfielen rund 40 Prozent des Energiebedarfs auf Warmwasser. Effiziente Sanitär- und Installationstechnik könne Verbrauch und CO₂-Emissionen deutlich senken. Vorgeschlagen wird, § 85 GEG so zu modifizieren, dass diese Potenziale verbindlich in Energieausweisen abgebildet werden. Niedriginvestive Maßnahmen wie hydraulischer Abgleich sowie der Austausch von Armaturen und Pumpen sollen verlässlich berücksichtigt bleiben.

Zentrale Forderungen

Der Verband fordert den Erhalt, die Absicherung und Weiterentwicklung bewährter GEG-Regelungen und eine zügige EPBD-Umsetzung, technologieoffene und planbare Rahmenbedingungen für Investitionen sowie die systematische Berücksichtigung von Komfort, Gesundheit, Sicherheit und Teilhabe.

Einordnung

Die Publikation versteht sich als Orientierung für die Politik: Bewährtes soll erhalten bleiben, gezielte Anpassungen sollen die GEG-Reform zum Fundament einer beschleunigten Energiewende im Gebäudesektor machen.