BIG gewinnt Wettbewerb für Hamburgische Staatsoper
Eine einstimmige Jury wählte BIG – Bjarke Ingels Group – für den Neubau der Hamburgischen Staatsoper. Das Projekt entsteht auf der Halbinsel Baakenhöft in der HafenCity, vereint die Staatsoper mit dem Hamburg Ballett und ergänzt die Stadt um öffentliche Räume entlang der Uferzone.
Programm und Dimension
Der Ersatzbau für das Opernhaus der 1950er-Jahre an der Dammtorstraße umfasst 45.000 Quadratmeter und reagiert auf akustische, räumliche und technische Anforderungen eines modernen Hauses. In der sich wandelnden Wasserfront setzt der Neubau den Dialog zwischen bürgerlicher Architektur und Hafenkante fort und knüpft an Speicherstadt und Elbphilharmonie an.
Architekturkonzept und Zugänge
Das Haus ist als öffentliches Gebäude im Park angelegt und formt terrassierte Landschaften, die vom Wasser aufsteigen; aus der Vogelperspektive zeichnet das Dach eine kreisförmige Figur, die sich zum Hafen öffnet. Wege führen über das Gebäude, vom Kai zu erhöhten Gärten; Zugänge sind über Park, Pier und die Opernstraße an der Baakenhafenbrücke möglich. Das steinbelagte Hauptfoyer fungiert als urbanes Wohnzimmer mit zwei zentralen Holztreppen; alle Hauptgeschosse haben direkte Außenterrassen als Ankunfts-, Veranstaltungs- und Aufenthaltsorte.
Großer Saal und Backstage
Im Zentrum bündelt der große Saal Publikum und Künstler mit sanft geschwungenen Rängen; horizontal geschichtete Holzbänder bilden eine durchgehende Oberfläche für gleichmäßige Klangentwicklung und gute Sichtbeziehungen. Hinter dem Saal sind Studiobühne, Proberäume und Backstage-Bereiche so angeordnet, dass kurze Wege zwischen Probe und Aufführung entstehen und Arbeitsabläufe effizient bleiben; das Gebäude ist ohne Rückseite gedacht und erlaubt Einblicke in Foyer, Proben und Betrieb.
Landschaft und Wasseranpassung
Die umgebende Parklandschaft von BIG Landscape bewältigt Sturmfluten über geneigte Terrassen, bepflanzte Dünen und Feuchtgebiete, die Wasser verzögern und aufnehmen. Becken sammeln Regenwasser und schaffen Lebensräume; Tidezonen, widerstandsfähige Vegetation und wasserdurchlässige Oberflächen fördern Biodiversität und passen sich den Rhythmen der Elbe an.
Projektbeteiligte
Auftraggeber sind die Kühne Foundation sowie die Freie und Hansestadt Hamburg, vertreten durch die Behörde für Kultur und Medien, und die Hamburgische Staatsoper GmbH. Kooperationspartner sind Theatre Projects, Bollinger + Grohmann, Transsolar, K+H, Duschl und Yanis Amasri; bei BIG verantworten Bjarke Ingels, Jakob Sand und David Zahle das Projekt.