Berufsbildung: Handwerk fordert gesellschaftliches Umdenken

Berufsbildung: Handwerk fordert gesellschaftliches Umdenken

Berufsbildung: Handwerk fordert gesellschaftliches Umdenken

  • Dienstleistungen
  • 3 Min

Die Bundesregierung meldet im Berufsbildungsbericht 2025 ein leichtes Minus von 0,5 Prozent bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen nach BBiG/HWO auf 486.700 Verträge; im Handwerk wurden rund 135.100 Verträge geschlossen, ein Plus von 0,2 Prozent gegenüber 2023. Betriebe stellten bundesweit 542.800 Ausbildungsplätze bereit (minus 1,0 Prozent), während die Nachfrage nach dualer Ausbildung um 0,4 Prozent stieg.

Angebot, Nachfrage und Matching

Zum 30. September 2025 waren 31.200 Bewerber unversorgt (plus 18,1 Prozent), zugleich blieben 69.400 Stellen unbesetzt (minus 5,5 Prozent). Im Handwerk konnten für 18 Prozent der gemeldeten Ausbildungsstellen keine passenden Bewerber gefunden werden; damit blieben 19.000 Plätze vakant.

Vertragslösungen und Attraktivität

Die Vertragslösungsquote lag 2023 bei 29,7 Prozent und damit nahezu unverändert gegenüber 2022. Der Bericht betont die zentrale Rolle der beruflichen Bildung für künftige Fachkräfte und fordert attraktive Perspektiven, damit Ausbildung als Karriereweg überzeugt.

Forderungen des ZDH an die Politik

Der ZDH sieht trotz konjunktureller Flaute breite Bindung der Betriebe an die duale Ausbildung, fordert jedoch rasche Weichenstellungen gegen das Passungsproblem. Priorität haben eine flächendeckend verbesserte Berufsorientierung – ausdrücklich auch in der gymnasialen Oberstufe – sowie die zügige Umsetzung des Berufsorientierungsprogramms des Bundes und des freiwilligen Handwerksjahres.

Gleichwertigkeit und gesellschaftliche Anerkennung

Aus Sicht des Handwerks braucht es mehr öffentliche Wertschätzung für berufliche und höhere Berufsbildung. Die im Koalitionsvertrag vorgesehene rechtliche Verankerung der Gleichwertigkeit von beruflicher und hochschulischer Bildung im Rahmen eines DQR-Gesetzes wird als richtiger Schritt unterstützt.