Sinkende Eigentumsquote in Deutschland

Sinkende Eigentumsquote in Deutschland

Sinkende Eigentumsquote in Deutschland

  • Politik
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In Deutschland besitzen immer weniger Menschen ein Eigenheim. Laut einer Studie des Pestel-Instituts liegt die Eigentumsquote aktuell bei unter 44 Prozent – der niedrigste Wert seit 15 Jahren. Um diesen Abwärtstrend zu stoppen, fordert das Institut eine „staatliche Offensive Wohneigentum“, mit dem Ziel, jährlich 500.000 Menschen den Weg zu Eigenheimen zu ebnen. Langfristig soll Deutschland damit vom „Mieterland“ zum „Eigentümerland“ werden. Ein Vergleich zeigt: Länder wie Österreich, die Niederlande oder Schweden mit einer Eigentumsquote von über 50 Prozent profitieren von größerer sozialer Stabilität.

Versäumnisse der Politik: Fehlende Unterstützung für Wohneigentum

Die Studie kritisiert die Bundesregierung scharf. Für Durchschnittsverdiener ist es heutzutage nahezu unmöglich, ein Eigenheim zu finanzieren. Dabei gilt Wohneigentum als effektive Altersvorsorge. Steigende Mieten belasten vor allem ältere Menschen stark. Eigentum schützt hingegen vor finanzieller Unsicherheit im Ruhestand. Laut der Studie verfügt ein Mieterhaushalt nach 45 Arbeitsjahren durchschnittlich über 1.450 Euro netto, während Eigenheimbesitzer 2.200 Euro zur Verfügung haben. Um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken, wird eine verlässliche Wohnungsbaupolitik für mindestens 20 Jahre gefordert. Auch der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) betont, dass Unsicherheit – etwa durch unklare Klimaschutzauflagen – die Eigentumsbildung zusätzlich hemmt.

Staatliche Förderung als Schlüssel zur Eigentumsbildung

Die Förderung von Wohneigentum war lange ein zentraler Bestandteil der Wohnungsbaupolitik. Heute ist diese Unterstützung jedoch auf einem historischen Tiefpunkt. Um das zu ändern, schlägt das Pestel-Institut konkrete Maßnahmen vor:
    • Kredite mit festen Zinsen: Staatliche Darlehen mit dauerhaft auf zwei Prozent festgeschriebenen Zinsen könnten das fehlende Eigenkapital ersetzen.
    • Verzicht auf Grunderwerbssteuer: Ein Erlass dieser Steuer für selbst genutztes Wohneigentum könnte den Zugang zu Eigenheimen erleichtern.

Die Bundesregierung müsse Wohneigentumsförderung wieder zu einem Schwerpunkt ihrer Wohnungsbaupolitik machen, um mehr Menschen eine stabile und sichere Wohnsituation zu ermöglichen.