Der Norden zwischen Preisverfall und Trendwende
Immobilienkäufer im Norden Deutschlands können sich freuen. Die Zinsen für Baudarlehen sind niedriger als im Vorjahr, und die Europäische Zentralbank hat mit der Leitzinssenkung die Grundlage für weitere Zinsrückgänge geschaffen. In fast zwei Dritteln der Stadt- und Landkreise in Norddeutschland sind die Angebotspreise für Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr gesunken, wie eine aktuelle Analyse von immowelt zeigt.
Immobilienpreise in Hamburg und Umgebung
In 25 von 42 untersuchten Stadt- und Landkreisen im Norden Deutschlands sind die Preise für Eigentumswohnungen von Mai 2023 bis Mai 2024 gesunken. Besonders in Hamburg, der zweitteuersten Großstadt Deutschlands, sind die Angebotspreise um 1,7 Prozent gefallen. Auch im Hamburger Umland, wie in den Kreisen Segeberg und Pinneberg in Schleswig-Holstein sowie Harburg und Stade in Niedersachsen, haben sich die Preise teilweise deutlich reduziert.
Preissenkungen in norddeutschen Großstädten
In mehreren niedersächsischen Stadtkreisen wie Oldenburg, Braunschweig, Osnabrück und Wolfsburg sind die Preise ebenfalls gesunken. Wolfsburg verzeichnete mit einem Minus von 7,7 Prozent einen der stärksten Rückgänge. Auch Küstenstädte wie Lübeck und Kiel in Schleswig-Holstein sowie Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern zeigen ähnliche Tendenzen, wobei Bremerhaven mit einem Rückgang von 14,1 Prozent den stärksten Preisverfall aufweist.
Steigende Preise in bestimmten Regionen
Trotz der allgemeinen Preissenkungen gibt es auch Anzeichen für eine Trendwende. In 17 von 42 Kreisen sind die Immobilienpreise im Jahresvergleich wieder gestiegen. Besonders in preiswerten niedersächsischen Landkreisen wie Hildesheim, Grafschaft Bentheim, Osnabrück und Osterholz ziehen die Preise wieder an. Der Landkreis Hildesheim verzeichnete mit 6,4 Prozent den stärksten Anstieg.
Zukunftsaussichten für Immobilienkäufer
Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch warnt potenzielle Käufer, nicht zu lange zu warten, da die Kaufpreise in vielen Regionen bereits wieder ansteigen. Sollten die Bauzinsen weiter sinken, könnte sich die Trendwende bei den Immobilienpreisen verstärken und zu flächendeckenden Verteuerungen führen.