Erhöhter Druck: Gebäudetyp E zündet Turbo
Bundesjustiz- und Bauministerium präsentierten auf der Bauministerkonferenz Eckpunkte zum Gebäudetyp E. Vorgesehen sind weniger Normen, klare Haftungsregeln und ein eigener Vertragstyp im BGB, um Abweichungen von kostenintensiven Standards bei gewahrtem Schutzniveau zu ermöglichen und Bauprozesse zu verschlanken.
Bewertung durch die Branche
Verbände, Ingenieure und Bauherrenorganisationen begrüßen die Richtung und erwarten geringere Kosten sowie mehr Rechtssicherheit. Zugleich wird zügige Gesetzgebung gefordert, damit der Gebäudetyp E vom Konzept zu einem marktwirksamen Instrument wird.
Stimmen aus Wohnungs- und Bauwirtschaft
Der GdW sieht einen wichtigen Schritt für einfacheres und kostengünstigeres Bauen. Der HDB bewertet die Abkehr von der starren Bindung an anerkannte Regeln der Technik als zentrale Weichenstellung. Der ZDB spricht von einem baurechtlichen Meilenstein und warnt die Länder vor zusätzlichen Anforderungen, die den Ansatz konterkarieren könnten.
Forderungen nach Klarheit und Transparenz
Die Bundesingenieurkammer betont die Chance, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit systematisch auszubalancieren, und verweist auf Pilotprojekte in Hamburg und Bayern. Der Bauherren-Schutzbund verlangt belastbare Kostenoffenlegung und warnt, pauschale Schätzwerte könnten in identischen Preisen bei niedrigerer Qualität münden.
Reformdruck und Flankierung
Parallel setzt die Bauministerkonferenz Signale für erleichterte Umbauten, vereinfachte Vergaben und digitalisierte Genehmigungsverfahren. Die Wohnungswirtschaft fordert schnellen legislativen Vollzug, damit die Eckpunkte rasch in der Praxis greifen.