
Neues RCD-System bringt echte Transparenz
Recycling gewinnt im Bauwesen zunehmend an Bedeutung – nicht nur wegen knapper Ressourcen, sondern auch aufgrund strenger Umweltauflagen. Mit der Einführung der Recycled Content Declaration (RCD) setzt das Institut Bauen und Umwelt (IBU) nun einen neuen Standard. Die freiwillige, aber unabhängig geprüfte Erklärung weist den tatsächlichen Rezyklatanteil in Bauprodukten aus und schafft damit ein verlässliches Werkzeug für Hersteller, Planer und Auftraggeber. Die Angaben unterscheiden zwischen Pre-Consumer- und Post-Consumer-Materialien, interne Kreisläufe können ergänzend dokumentiert werden.
Verlässlicher Nachweis gegen Greenwashing
Laut IBU-Geschäftsführer Florian Pronold liefert die RCD „Transparenz und einen Garant gegen Greenwashing“. Die unabhängige Verifizierung stellt sicher, dass die Angaben belastbar sind und den Normen des IBU-Programms entsprechen. So können Hersteller den Recyclinganteil ihrer Produkte glaubwürdig belegen – ein Vorteil bei Ausschreibungen und im Wettbewerb um nachhaltige Bauprojekte.
Einfacher Prozess – klare Struktur
Für die Erstellung einer RCD müssen Hersteller Daten über Materialflüsse und Prozesse eines Kalenderjahres liefern. Daraus entsteht ein technischer Bericht, der von unabhängigen Experten überprüft wird. Eine Umwelt-Produktdeklaration (EPD) ist nicht zwingend, kann aber kombiniert werden, um maximale Transparenz zu erreichen.
Kosten und Vorteile für Hersteller
Eine eigenständige RCD kostet 2.500 Euro, für IBU-Mitglieder 2.000 Euro. In Kombination mit einer neuen EPD oder bei mehreren Erklärungen gibt es Preisvorteile. Mit der ersten Pilot-RCD, die am 1. Juli 2025 auf dem Fachforum „Next Level EPDs“ in Berlin vorgestellt wurde, ist das Angebot offiziell gestartet. Damit bietet das System Planungssicherheit und stärkt die Position von Unternehmen, die echte Nachhaltigkeit nachweisen.