IVD-Wohn-Preisspiegel 2025/26 für 500 Städte
Der Immobilienverband Deutschland IVD hat den neuen Wohn-Preisspiegel 2025/26 vorgestellt. Die bundesweite Auswertung zeigt, dass der Erwerb von Wohneigentum im Verhältnis zur Miete wieder an Attraktivität gewinnt. Stabile Kaufpreise, steigende Einkommen und ein planbares Zinsniveau verbessern die Finanzierungsmöglichkeiten für viele Haushalte. Während Neubauten zuletzt leichte Preissteigerungen verzeichneten, blieben die Preise für Einfamilien- und Reihenhäuser im Bestand weitgehend stabil. Insbesondere für Bestandsobjekte gilt: Zins und Tilgung liegen häufig auf dem Niveau der Miete vergleichbarer Wohnungen.
Neuvertragsmieten steigen deutlich
Die Neuvertragsmieten legten bundesweit weiter zu. Im Bestand stiegen sie um etwa drei bis vier Prozent auf 10 bis 12 Euro pro Quadratmeter, im Neubau um 3,5 bis 4,5 Prozent auf 12,60 bis 14,40 Euro. Grund dafür ist die anhaltend geringe Neubautätigkeit, die das Angebot verknappt. In vielen Städten wächst die Differenz zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten spürbar. Fehlender Neubau, begrenzte Kappungsgrenzen und ein stagnierendes Umzugsgeschehen führen dazu, dass Mieter länger in ihren Wohnungen bleiben – oft in Objekten, die nicht mehr ihrem tatsächlichen Bedarf entsprechen.
Transaktionsmarkt mit neuer Dynamik
Der Immobilienmarkt zeigt wieder mehr Bewegung. Im zweiten Quartal 2025 wurden Immobilien im Wert von rund 70 Milliarden Euro gehandelt, ein Plus von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Käufer achten jedoch stärker auf marktgerechte Preise: Realistisch bepreiste Objekte in guter Lage finden innerhalb von drei bis vier Monaten Abnehmer, während überteuerte Immobilien deutlich länger auf dem Markt bleiben und oft erst nach Preisnachlässen verkauft werden. Nach dem Preisrückgang der letzten Jahre stabilisieren sich die Werte zunehmend – insbesondere bei energetisch sanierten Immobilien.
Energieeffizienz als zentraler Preistreiber
Der energetische Zustand wird zum entscheidenden Faktor auf dem Markt. Sanierte Objekte verzeichnen deutliche Preisaufschläge, während unsanierte Altbauten nur mit Abschlägen vermittelbar sind. Käufer achten zunehmend auf Energieeffizienz, auch weil Banken schlechtere Energiebilanzen mit Zinsaufschlägen belegen. Für Kapitalanleger verbessert sich das Verhältnis von Kaufpreis zu Mietertrag, da stabile Preise auf steigende Mieten treffen.
Klein- und Mittelstädte werden attraktiver
Während die Preise in den Metropolen stagnieren, gewinnen kleinere Städte an Bedeutung. Niedrigere Einstiegspreise, gute Lebensqualität und stabile Entwicklungen machen sie zunehmend attraktiv. Einfamilienhäuser kosten in Mittelstädten durchschnittlich rund 365.000 Euro und in Kleinstädten etwa 280.000 Euro – rund 40 Prozent weniger als in Großstädten. Damit bleibt Wohneigentum außerhalb der Ballungsräume für breite Bevölkerungsschichten erreichbar.
Politik soll Eigentum und Sanierung fördern
Der IVD fordert gezielte Maßnahmen zur Belebung des Wohnungsmarkts. Dazu gehören Förderprogramme für den Eigentumserwerb und die energetische Sanierung von Bestandsobjekten sowie der „Bau-Turbo“ auch für Ein- und Zweifamilienhäuser. Eine echte Wohnwende könne nur durch Deregulierung, die Stärkung privaten Eigentums und die Mobilisierung privaten Kapitals gelingen.