
Handwerk fordert Bildungsoffensive
Bis Juli 2025 verzeichnete das Handwerk ein kleines Wachstum bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Vergleich zum Vorjahr. Die Lehrstellenbörsen der Handwerkskammern bieten bundesweit weiterhin rund 25.000 offene Ausbildungsplätze. Damit bestehen für junge Menschen noch zahlreiche Chancen auf den Einstieg in eine zukunftssichere berufliche Laufbahn.
Warnsignal: Fehlende Grundkompetenzen
Trotz des positiven Trends warnt der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) vor einer gravierenden Herausforderung. Immer häufiger scheitern Ausbildungen daran, dass Bewerberinnen und Bewerber nicht über ausreichende Kenntnisse in Deutsch und Mathematik verfügen. Diese Lücken führen zu Passungsproblemen zwischen Betrieben und Jugendlichen und erschweren den erfolgreichen Abschluss einer Ausbildung.
Unterstützung reicht nicht aus
Die Handwerksorganisationen bieten bereits Hilfestellungen wie Starter-Kits, Nachhilfeprogramme oder Ausbilderstammtische an. Diese Maßnahmen können jedoch nur ergänzend wirken und das Grundproblem nicht lösen. Entscheidend sei die konsequente Umsetzung der im Koalitionsvertrag vorgesehenen Investitionen in moderne Bildungsstätten, eine stärkere Berufsorientierung sowie die Ausweitung des Aufstiegs-BAföG.
Forderung nach verbindlichen Maßnahmen
Der ZDH fordert klare politische Schritte, um die Grundkompetenzen junger Menschen nachhaltig zu stärken. Dazu zählen eine verpflichtende Kompetenzdiagnostik an Berufsschulen zum Ausbildungsbeginn, gezielte Fördermaßnahmen in Deutsch und Mathematik bereits vor Ausbildungsstart sowie die Fortführung erfolgreicher Programme wie der AlphaDekade.
Appell an die Politik
Nach Ansicht des Handwerks ist eine umfassende Bildungsoffensive unverzichtbar. Nur wenn junge Menschen über solide Grundkenntnisse verfügen, können sie ihre Ausbildung erfolgreich meistern und langfristig zum Rückgrat der deutschen Wirtschaft werden.