Erster Brückenbau mit Öko-Beton

Erster Brückenbau mit Öko-Beton

Erster Brückenbau mit Öko-Beton

  • Nachhaltigkeit
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An der Anschlussstelle Schwetzingen/Hockenheim der Autobahn A6 wurde der südliche Überbau der B39 erneuert – mit evoBuild-Beton, einem neu entwickelten Baustoff, der über 50 Prozent weniger CO₂ verursacht als herkömmlicher Beton. Das Projekt gilt als Meilenstein, da die öffentliche Hand damit erstmals konkrete Nachhaltigkeitskriterien im Brückenbau festgelegt hat. Es fügt sich in die Klimaziele der Bundesregierung ein, die bis 2045 Klimaneutralität erreichen will.

Vorgaben für klimafreundlichen Beton

Die Autobahn GmbH hatte in der Ausschreibung verbindlich vorgegeben, dass der Beton mindestens 30 Prozent weniger Emissionen als der Branchenreferenzwert aufweisen muss. Zusätzlich wurde die Betonmenge durch eine angepasste Bauweise reduziert. Die Umsetzung erfolgte durch die Heidelberger Firma BWS Rhein-Neckar, wobei für alle Ortbetonarbeiten CO₂-reduziertes Material eingesetzt wurde.

Eigenschaften von evoBuild

Der neue evoBuild-Beton erfüllt die Anforderungen des CSC-Level 3 nach dem internationalen Concrete Sustainability Council. Möglich wird die CO₂-Reduktion durch eine optimierte Rezeptur mit klinkerarmem Zement, den Einsatz von Ökostrom und die vollständige Rezyklierbarkeit. Damit verbindet der Baustoff drei wesentliche Merkmale: minimierter CO₂-Fußabdruck, hundertprozentige Rezyklierbarkeit und volle Normkonformität.

Nachhaltigkeit als Gemeinschaftsprojekt

Die Teilmodernisierung der Brücke soll im Sommer 2025 abgeschlossen werden. Das Projekt gilt schon jetzt als Blaupause für weitere Bauvorhaben und zeigt, dass CO₂-reduzierter Beton eine praktikable und leistungsfähige Lösung für die Bauwirtschaft ist. Entscheidend sei das Zusammenspiel von Infrastrukturbetreibern, Bauunternehmen und Baustoffherstellern, um Klimaschutz und Baupraxis zusammenzuführen.