
E-Auto-Zulassungen: "Die Zahlen täuschen"
Trotz steigender Neuzulassungen von E-Autos seit Jahresbeginn ist die Stimmung im Kfz-Gewerbe gedrückt. Nach der Halbjahresumfrage des ZDK gehen die Bestellungen von batterieelektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden zurück. Nur die Eigenzulassungen der Hersteller und Händler stützen die Statistik, ohne dass reale Wertschöpfung entsteht.
Privatkunden bleiben zurückhaltend
Während sich die Eigenzulassungen in den vergangenen zwei Jahren vervierfacht haben, gingen die privaten Neuzulassungen von Elektroautos deutlich zurück. Auch die gewerblichen Zulassungen schrumpften leicht. Damit wächst die Kluft zwischen offizieller Statistik und tatsächlicher Marktlage.
Forderungen an die Politik
Vier von fünf Betrieben bewerten die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität als unzureichend. Auf der Prioritätenliste der Branche stehen sinkende Strompreise, ein schnellerer Ausbau der Ladeinfrastruktur und mehr Transparenz bei den Ladetarifen. Der ZDK fordert eine breit angelegte Förderung von Elektroautos für Privatkunden durch eine Senkung der Stromsteuer und der Netzentgelte.
Werkstätten investieren – Markt stagniert
Seit über zehn Jahren investieren Werkstätten in Ausbildung und Ausrüstung für E-Mobilität. Dennoch kommt der Markt seit dem Ende der staatlichen Förderung 2023 kaum voran. Um die Klimaziele bis 2035 zu erreichen, wären bereits jetzt deutlich mehr Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen erforderlich.
Ausblick der Branche
Die Umfrage unter 500 Betrieben zeigt: Fast die Hälfte der Unternehmen hat ihre Umsatzerwartungen gesenkt. Vor allem kleinere Betriebe setzen auf das Werkstattgeschäft, während große Unternehmen stärker vom Fahrzeugverkauf abhängig sind. Insgesamt blicken viele Betriebe zurückhaltend auf die kommenden Monate, auch aufgrund der anhaltenden politischen Unsicherheit.