Bauwirtschaft hinkt bei Digitalisierung hinterher

Bauwirtschaft hinkt bei Digitalisierung hinterher

Bauwirtschaft hinkt bei Digitalisierung hinterher

  • Digitalisierung & Technik
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Die Digitalisierung ist in der Bauwirtschaft angekommen, doch von einer umfassenden Umsetzung kann keine Rede sein. Eine Studie des Zahlungsdienstleisters vobapay und der Hochschule Trier verdeutlicht, dass zwar IT-Infrastruktur und digitale Tools vielerorts vorhanden sind, die konsequente Umsetzung jedoch stockt. Während Dienstleister beim Einsatz von Cloud-Systemen und IT-Anwendungen vorne liegen, haben Händler bei Prozessautomatisierung und Effizienzsteigerung noch erheblichen Nachholbedarf. Nur sieben Prozent der Betriebe verfügen über eine vollständige Digitalstrategie, und mangelnde Offenheit im Umgang mit Veränderungen bremst die Transformation zusätzlich.

Potenziale werden erkannt, Umsetzung bleibt lückenhaft

Die Studienautoren betonen, dass Digitalisierung weit mehr umfasst als IT-Grundlagen. Entscheidend sind strategische Verzahnung, kulturelle Verankerung und eine nachhaltige Anwendung neuer Technologien. Besonders auffällig ist die geringe Automatisierung: Lediglich 32 Prozent der Unternehmen haben funktionierende Systeme etabliert. Der durchschnittliche digitale Reifegrad in den Bereichen Strategie und Marketing liegt bei 62 Prozent.

Digitalisierung als Daueraufgabe

Laut den Studienergebnissen fehlt es nicht am Willen, sondern an Durchgängigkeit und Orientierung. Digitalisierung müsse stärker als strategische Daueraufgabe verstanden werden, was Investitionen in Strukturen, Kompetenzen und Ressourcen erfordere. Auch im Bereich digitaler Zahlungen gibt es Defizite: Zwar bieten 76 Prozent entsprechende Optionen an, doch nur ein Drittel setzt auf voll integrierte Systeme.

Strategische Zielbilder gefordert

Der Erfolg hängt nach Ansicht der Experten von klaren Zielbildern, praxisnahen Strategien und einer durchgängigen Integration ab. Qualifizierung der Mitarbeitenden und die Ausrichtung an den Erwartungen der Kundschaft sind weitere Schlüsselfaktoren. Nur wenn Technologie, Prozesse und Kultur zusammengedacht werden, kann die Bauwirtschaft die digitale Transformation nutzen und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern.