
Bauwirtschaft 2025: Hoffnung auf Stabilisierung
Nach einem herausfordernden Jahr 2024 erwartet die Bauwirtschaft für 2025 eine moderate Stabilisierung. Erste Auftragserholungen im Bauhauptgewerbe und positive Entwicklungen in Teilbereichen wie dem Dachdecker- und GaLaBau-Handwerk wecken Hoffnungen auf eine Trendwende. Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) rechnet mit einem leichten Umsatzplus von bis zu einem Prozent – das entspräche einem Gesamtvolumen von rund 428 Milliarden Euro.
Bauhauptgewerbe mit spürbarem Auftragsplus
Besonders im Bauhauptgewerbe zeigt sich eine deutliche Verbesserung. Nach einem Rückgang von vier Prozent im Vorjahr stiegen die Aufträge im ersten Quartal 2025 um 12,5 Prozent. Auch im Wohnungsbau, trotz weiterhin unzureichender Bautätigkeit, wurde ein Zuwachs von 16 Prozent verzeichnet – wenn auch auf niedrigem Ausgangsniveau. Der Anteil der Betriebe mit negativen Erwartungen sank von 40 auf 25 Prozent.
Uneinheitliches Bild in den Gewerken
In der Gebäudetechnik ist mit einem geringen Wachstum von einem Prozent zu rechnen – trotz politischer Prioritäten wie der Energiewende. Deutlich positiver fällt die Prognose im Dachdeckerhandwerk aus, das von der Sanierungswelle profitiert und mit einem Plus von drei Prozent rechnet. Der Garten- und Landschaftsbau erwartet ein solides Wachstum von 2,5 Prozent, getrieben durch eine stabile Nachfrage im Privatbereich.
Ausbau stagniert, Gerüstbau unter Druck
Die Ausbaugewerke entwickeln sich insgesamt nur leicht positiv: Mit einem Plus von 0,5 Prozent bleibt das Wachstum hinter den Erwartungen. Während Tischlereien stabil wirtschaften, kämpfen Maler und Raumausstatter mit rückläufigen Aufträgen. Besonders der Gerüstbau gerät unter Druck – bei einem erwarteten Umsatzminus von zwei Prozent sinkt auch die Auslastung der Geräte deutlich.
Branche fordert klare politische Signale
Für die Bauwirtschaft steht fest: Eine nachhaltige Erholung ist nur mit politischer Unterstützung möglich. BVB-Vorsitzender Marcus Nachbauer kritisiert 2024 als „Jahr der verpassten Chancen“ und fordert für 2025 gezielte Investitionen, den Abbau bürokratischer Hemmnisse sowie eine praxisnahe Umsetzung der GEG-Reform. Auch die Tarifautonomie müsse gesichert bleiben. Die Unternehmen seien bereit für Wohnungsbau und Energiewende – sofern die Rahmenbedingungen stimmen.