Beton als Stromspeicher: Innovation aus der Forschung
Der Coburger Bauingenieurwesen-Student Simeon Ulm hat in seiner Masterarbeit einen Superkondensator aus Beton entwickelt. Ziel war es, das Potenzial von Beton als Energiespeicher zu untersuchen. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), das bereits an ähnlichen Technologien forscht.
Neue Möglichkeiten für Beton
Prof. Dr. Markus Weber, Betreuer der Arbeit an der Fakultät Design, sieht großes Potenzial: "Beton könnte nicht nur als Baumaterial dienen, sondern auch als riesiger Energiespeicher genutzt werden." Die Forschung stützt sich auf Erkenntnisse des MIT, wo Prof. Dr. Franz-Josef Ulm, Onkel des Masteranden, an einem speziellen Betongemisch für Superkondensatoren arbeitet.
Wie funktioniert ein Superkondensator?
Im Gegensatz zu Batterien, die Energie durch chemische Prozesse speichern, nutzen Kondensatoren Elektrostatik. Zwei leitende Platten, getrennt durch ein isolierendes Material, bilden bei angelegter Spannung ein elektrisches Feld zur Energiespeicherung. Superkondensatoren steigern ihre Kapazität durch ein Elektrolyt, speichern jedoch weniger Energie als Akkus.
Vorteile der Technologie
Laut Hochschule Coburg bieten Superkondensatoren zahlreiche Vorteile: geringe Kosten, keine umweltkritischen Chemikalien, lange Lebensdauer und extrem kurze Ladezeiten. Ein Handy könnte in Sekunden, ein E-Auto in wenigen Minuten geladen werden. Die Speicherkapazität hängt von der Größe der leitenden Platten ab – hier könnte Beton eine entscheidende Rolle spielen.
Erfolgreicher Praxistest
Beim Test am Campus Design brachte der Superkondensator erfolgreich eine kleine Lampe zum Leuchten. Während das MIT bereits an größeren Modellen arbeitet, sieht Prof. Ulm großes Potenzial für die künftige Nutzung dieser Technologie.