Hoffnungsträger Bestandsbau: Bauen im Bestand boomt

Hoffnungsträger Bestandsbau: Bauen im Bestand boomt

Hoffnungsträger Bestandsbau: Bauen im Bestand boomt

  • Hochbau
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Während der Wohnungsneubau in Deutschland zunehmend ins Stocken gerät, verlagert sich der Fokus der Branche spürbar: Sanierungen und Umbauten im Bestand nehmen stark zu. Gründe sind neben hohen Baukosten und knappen Flächen auch ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Eine aktuelle Auswertung der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken zeigt, dass Bauen im Bestand mehr denn je zum zentralen Treiber im Wohnungssektor wird.

Besonders betroffen: Süd- und Westdeutschland

In den drei bevölkerungsreichsten Bundesländern – Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen – ist der Rückgang beim Wohnungsneubau besonders ausgeprägt: Im Jahr 2024 wurden dort zwischen 29 und 46 Prozent weniger Neubauflächen genehmigt als zehn Jahre zuvor. Gleichzeitig stieg der Anteil der Sanierungsvorhaben bundesweit von 13 Prozent im Jahr 2014 auf über 19 Prozent im Jahr 2024. In Städten wie Bremen, aber auch in NRW und Schleswig-Holstein boomt die Sanierung – Bremen verzeichnet sogar einen Zuwachs von 131 Prozent.

Weniger Fläche, effizientere Nutzung

Mit dem Trend zum Bauen im Bestand geht auch eine Reduktion der durchschnittlichen Wohnfläche einher. Neubauwohnungen schrumpften im Schnitt von 106 auf 93 Quadratmeter, beim Bauen im Bestand von 118 auf 100 Quadratmeter. Auch die Zimmeranzahl pro Wohnung nimmt ab – ein Hinweis auf effizientere Flächennutzung, was nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch vorteilhaft ist.

Sanieren als Nachhaltigkeitsstrategie

Sanierungen gelten inzwischen als Schlüssel zur nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Wiederverwendung bestehender Bausubstanz reduziert Abfälle, spart Energie und schont Ressourcen – ein bedeutender Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Für Bauunternehmen und das Handwerk eröffnen sich dadurch neue Marktchancen in einem zunehmend umkämpften Sektor. Wer auf Bauen im Bestand setzt, positioniert sich als zukunftsorientierter Akteur in einem sich wandelnden Markt.