Nur 10 Prozent der Nachwuchskräfte im Handwerk
Obwohl viele junge Menschen zu Beginn ihrer Berufswahl das Handwerk in Erwägung ziehen, wählen sie letztlich oft andere Karrierewege. Eine aktuelle Umfrage bestätigt diesen Trend: Nur jeder Zehnte entscheidet sich tatsächlich für das Handwerk. Das zeigt, dass Informationsdefizite und fehlende Wertschätzung des Handwerks wesentliche Hürden darstellen.
Umfrage zeigt Lücke zwischen Einstellung und Berufswahl
Laut dem „Isotec-Handwerkskompass“, einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Consult), könnte sich knapp ein Drittel (29,4 Prozent) der Befragten eine Karriere im Handwerk vorstellen. Doch nur etwa 10 Prozent schlagen diesen Weg tatsächlich ein. Der Handwerkskompass zeigt, dass Aufklärungsarbeit notwendig ist, um Jugendliche für das Handwerk zu begeistern.
Informationsarbeit als Schlüssel zur Nachwuchsgewinnung
„Jugendliche erkennen die Bedeutung und Erfüllung, die Handwerksberufe bieten“, erklärt Marcel Kluge, Marketingleiter bei Isotec. Dennoch fehlt es an Informationen über Verdienst- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk. Auch die gesellschaftliche Anerkennung ist ein Hindernis. Kluge fordert, dass der Stolz und die Bedeutung handwerklicher Arbeit stärker vermittelt werden, um mehr Nachwuchskräfte zu gewinnen.
Handwerksberufe attraktiver gestalten und mehr Zielgruppen ansprechen
Um junge Menschen für das Handwerk zu begeistern, müssen gezielt unterschiedliche Gruppen angesprochen werden: Jugendliche vor der Berufswahl, Berufstätige auf der Suche nach neuen Chancen und auch politische Akteure, die als Unterstützer agieren können. Praktische Erfahrungen im Kindergarten oder in der Grundschule könnten helfen, das Handwerk frühzeitig positiv darzustellen.
Social Media und Medienvielfalt nutzen, um das Handwerk sichtbar zu machen
Betriebe können über soziale Medien das Interesse am Handwerk wecken, indem sie den Arbeitsalltag authentisch darstellen. Beispielhaft ist eine Maurermeisterin auf Instagram, die eine Million Follower erreicht und den Beruf erlebbar macht. Um jedoch möglichst viele Jugendliche zu erreichen, sollten auch traditionelle Medien wie Radio, Fernsehen und Print genutzt werden.