Elektronischer Marktplatz | EMP

Ein elektronischer Marktplatz (EMP), oft auch als virtueller Marktplatz bezeichnet, ist eine digitale Plattform im E-Business-Bereich, die als zentraler Ort für den Handel und Austausch von Waren und Dienstleistungen dient. Dieser virtuelle Ort existiert im Rahmen des Internets und ermöglicht es Anbietern und Käufern, Transaktionen über elektronische Wege zu tätigen.

Funktionsweise und Struktur

Auf einem elektronischen Marktplatz werden geschäftliche Transaktionen digital abgewickelt. Der Betreiber des Marktplatzes übernimmt dabei oft die Rolle eines Vermittlers oder Koordinators, der die Transaktionen erleichtert und unterstützt, häufig durch den Einsatz informationsbasierter Wertschöpfungsprozesse.

Anwendungsbereiche und Arten von EMPs

Elektronische Marktplätze finden breite Anwendung sowohl im Business-to-Business (B2B) als auch im Consumer-to-Consumer (C2C) Bereich. Bekannte Beispiele sind Amazon und eBay, die unterschiedliche Marktsegmente bedienen. Im B2B-Sektor sind elektronische Marktplätze insbesondere in Industriezweigen wie dem Automobilsektor weit verbreitet.

Vorteile und Merkmale
  • Elektronische Koordination: EMPs ermöglichen eine elektronisch gestützte Koordination von Marktprozessen, die von der Preisbildung bis zur Informationsbereitstellung reichen.
  • Informationszugänglichkeit: Sie steigern die Transparenz und verringern Informationsasymmetrien zwischen den Marktteilnehmern.
  • Raum- und Zeitunabhängigkeit: EMPs überwinden geografische und zeitliche Grenzen, wodurch Teilnehmer unabhängig von ihrem Standort agieren können.
  • Gleichberechtigte Teilnahme: Die freiwillige Teilnahme und der offene Zugang zu EMPs fördern die Gleichberechtigung unter den Handelnden.
Typen von EMPs

EMPs werden auf Basis ihrer Koordinationsfunktion und Zielgruppe differenziert:

  • Vertikale EMPs: Diese konzentrieren sich auf spezifische Branchen oder Nutzergruppen und decken oft sämtliche Stufen der Wertschöpfungskette ab.
  • Horizontale EMPs: Sie fokussieren sich auf bestimmte Funktionen, Prozesse oder Produktgruppen, die branchenübergreifend relevant sind.
Betriebsmodelle von EMPs
  • Anbietermodell: Einzelne oder wenige Anbieter mit dem Ziel der Gewinnmaximierung.
  • Maklermodell: Makler bringen Anbieter und Nachfrager zusammen und zielen auf Gewinnermittlung.
  • Nachfragermodell: Ausrichtung auf die Nutzenmaximierung einzelner oder weniger Nachfrager.
Trends und Entwicklungen

Neuere Formen von EMPs zeigen Trends wie die Mobilisierung und Lokalisierung von Angeboten. Plattformen wie MyTaxi und Uber sind Beispiele für Marktplätze, die Angebot und Nachfrage basierend auf Standortinformationen koordinieren. Andere Modelle fokussieren sich auf die temporäre Vermietung von Gütern, wie das Beispiel Airbnb zeigt.

Zusammenfassung

Elektronische Marktplätze repräsentieren eine signifikante Entwicklung im digitalen Handel. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten für den Austausch von Waren und Dienstleistungen und beeinflussen wesentlich die Art und Weise, wie Unternehmen und Verbraucher heutzutage interagieren.