Umweltfreundliche Produkte

Umweltfreundliche Produkte sind solche Erzeugnisse, die während ihrer Herstellung, Nutzung und Entsorgung die Umweltbelastung minimieren und Nachhaltigkeitsprinzipien berücksichtigen. In der öffentlichen Beschaffung werden sie zunehmend gefordert, um ökologische Verantwortung zu übernehmen und Umweltauswirkungen zu reduzieren.

Integration in Vergabeverfahren:

Öffentliche Auftraggeber können Kriterien für umweltfreundliche Produkte in Vergabeunterlagen einbeziehen. Dies kann auf verschiedenen Ebenen des Vergabeverfahrens geschehen, wie in der Leistungsbeschreibung, den Eignungskriterien, den Zuschlagskriterien oder den Anforderungen an die Ausführung des Auftrags. Die Kriterien müssen einen sachlichen Bezug zum Auftragsgegenstand haben und in den Vergabeunterlagen klar und transparent formuliert sein.

Anforderungen und Nachweise:

Die umweltbezogenen Anforderungen können durch anerkannte Umweltzeichen oder Gütesiegel nachgewiesen werden. Diese Zeichen bestätigen, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung bestimmte ökologische Standards erfüllt. Öffentliche Auftraggeber können explizit Produkte anfragen, die diese Umweltzeichen tragen. Ist die Erfüllung spezifischer Kriterien eines Umweltzeichens als Leistungsanforderung vorgegeben, muss dies in den Ausschreibungsunterlagen deutlich gemacht werden.

Rechtlicher Rahmen:

Das Konzept der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes bei der öffentlichen Beschaffung wird in verschiedenen rechtlichen Regelungen wie § 2 Abs. 3 der Unterschwellenvergabeordnung (UVgO) verankert. Diese Vorschriften verpflichten öffentliche Auftraggeber, umweltbezogene und nachhaltige Aspekte bei der Beschaffung zu berücksichtigen.

Vorteile und Ziele:

Durch die Berücksichtigung umweltfreundlicher Produkte in öffentlichen Vergabeverfahren wird ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet. Ziel ist es, den ökologischen Fußabdruck zu verringern, Ressourceneffizienz zu steigern und nachhaltige Entwicklung zu fördern. Zudem kann dies langfristig auch wirtschaftliche Vorteile bieten, da umweltfreundliche Produkte oft mit einer höheren Energieeffizienz und geringeren Betriebskosten verbunden sind.

Herausforderungen:

Die Herausforderung für Auftraggeber liegt darin, die Anforderungen an umweltfreundliche Produkte präzise zu definieren und gleichzeitig den Wettbewerb und die Gleichbehandlung aller Anbieter zu gewährleisten. Es ist wichtig, dass die umweltbezogenen Anforderungen nicht zu einer unzulässigen Diskriminierung führen und alle Anbieter gleiche Chancen haben, ihre Produkte und Dienstleistungen anzubieten.