PPP | Public-Private Partnerships
Public-Private Partnerships (PPP; deutsch: Öffentlich-Private Partnerschaften, kurz ÖPP) sind langfristige Kooperationsformen zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft. Der Begriff PPP ist international üblich; im deutschen Sprachgebrauch findet sich häufig die Bezeichnung ÖPP – beide meinen dasselbe Konzept. Sie ergänzen die klassische staatliche Leistungserbringung, indem öffentliche Aufgaben gemeinschaftlich geplant, umgesetzt und betrieben werden.
Charakteristik von PPP
- Zusammensetzung: PPP-Projekte werden meist in einer projektbezogenen Zweckgesellschaft organisiert, in der öffentliche und private Partner zusammenwirken.
- Verantwortungsverteilung: Der private Partner verantwortet die effiziente Leistungserbringung; die öffentliche Seite definiert Ziele, überwacht deren Einhaltung und sichert den Gemeinwohlbezug.
- Ressourcen- und Risikoteilung: Beide Partner bringen Mittel und Know-how ein; Projektrisiken werden entsprechend Steuerbarkeit und Managementkompetenz verteilt.
Vorteile von PPP
- Finanzielle Entlastung: Private Mittel können die öffentlichen Haushalte temporär oder dauerhaft entlasten.
- Effizienzgewinne: Markterfahrung und Innovationskraft der Privatwirtschaft beschleunigen Prozesse und können Kosten senken.
Anwendungsbereiche von PPP
- Bauvorhaben: Besonders im Hochbau, etwa bei Schulen oder Verwaltungsgebäuden.
- Infrastrukturprojekte: u. a. Verkehrssteuerung, Straßenbeleuchtung, Abfallentsorgung und IT-Dienstleistungen.
Modelle von PPP
- Betreibermodell: Der private Partner plant, finanziert, errichtet und betreibt das Projekt und trägt das wirtschaftliche Risiko.
- BOT-Modell (Build–Operate–Transfer): Schlüsselfertige Erstellung, Finanzierung der Vorlaufphase und Betrieb in der Anlaufzeit; anschließende Übertragung an die öffentliche Hand.
- Erwerbermodell: Errichtung einer Immobilie durch den privaten Sektor auf öffentlichem Grundstück; Eigentumsübergang am Laufzeitende.
- Inhabermodell: Die Immobilie befindet sich von Beginn an im Eigentum der öffentlichen Hand.
- Leasing- und Mietmodell: Unterschiedlich hinsichtlich der Option, die Immobilie nach Vertragsende zu übernehmen.
- Konzessionsmodell: Leistungserbringung durch Private mit Refinanzierung über Nutzerentgelte.
- Gesellschaftsmodell: Betrieb durch eine gemischt-wirtschaftliche Gesellschaft von öffentlicher Hand und Privatwirtschaft.
- Betriebsführungs- / Betriebsüberlassungsmodell: Der Betrieb liegt bei einem privaten Partner – entweder im Namen der öffentlichen Hand oder mit erweitertem Gestaltungsspielraum.
Zusammenfassung
PPP bündeln die Stärken beider Sektoren, ermöglichen eine wirtschaftliche und qualitativ hochwertige Bereitstellung öffentlicher Leistungen und entlasten Budgets. Dank verschiedener Modelltypen lassen sich Projekte passgenau strukturieren und effizient umsetzen.