Wettbewerbsverzerrung

Wettbewerbsverzerrung bezeichnet eine Störung des freien und fairen Wettbewerbs, die zu einem Ungleichgewicht im Markt führt. Dies kann durch verschiedene Praktiken wie die Ausnutzung einer Monopolstellung, Preisabsprachen, Kartellbildung oder andere wettbewerbswidrige Handlungen entstehen. Wettbewerbsverzerrungen führen dazu, dass der Markt nicht mehr nach den Grundsätzen von Angebot und Nachfrage funktioniert, sondern durch unfaire Praktiken beeinflusst wird.

Arten der Wettbewerbsverzerrung
  • Horizontale Wettbewerbsverzerrung: Hierbei handelt es sich um Beeinträchtigungen des Wettbewerbs zwischen Unternehmen, die auf derselben Marktstufe agieren. Dies schließt explizite sowie informelle Absprachen mit ein.
  • Vertikale Wettbewerbsverzerrung: Diese Art tritt auf, wenn es zu Wettbewerbsbehinderungen aufgrund der Kooperation von Unternehmen verschiedener Marktstufen kommt, wie beispielsweise zwischen Herstellern und Zulieferern.
Gesetzlicher Rahmen und Rechtsfolgen

Ob eine Wettbewerbsverzerrung rechtswidrig ist, hängt davon ab, ob sie als unlauterer Wettbewerb nach dem geltenden Wettbewerbsrecht eingestuft wird. In solchen Fällen können betroffene Unternehmen oder Personen Unterlassungs- oder Schadensersatzansprüche geltend machen.

Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)

Das GWB dient dazu, Wettbewerbsverzerrungen präventiv zu verhindern oder aufzudecken und zu sanktionieren, um einen effektiven Wettbewerb zu gewährleisten. Verboten sind jegliche wettbewerbsbeschränkenden Vereinbarungen und Verhaltensweisen zwischen konkurrierenden Unternehmen. Dies schließt das Verbot der missbräuchlichen Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung ein, welche angenommen wird, wenn ein Unternehmen einen Marktanteil von über einem Drittel besitzt. Eine Gruppe von zwei oder drei Unternehmen wird als marktbeherrschend angesehen, wenn sie einen bedeutenden Marktanteil innehaben und untereinander nicht in wesentlichem Wettbewerb stehen.

Aufsicht und Kontrolle

In Deutschland wird die Einhaltung der Wettbewerbsregeln durch das Bundeskartellamt überwacht. Dieses Amt hat die Aufgabe, den Markt zu überwachen und gegen Wettbewerbsverzerrungen vorzugehen, um einen fairen und offenen Wettbewerb zu sichern.

Bedeutung und Auswirkungen

Wettbewerbsverzerrungen haben weitreichende Auswirkungen auf die Marktwirtschaft. Sie können zu ineffizienten Marktbedingungen führen, Innovationen hemmen und letztendlich den Verbrauchern schaden, indem sie höhere Preise und geringere Auswahlmöglichkeiten zur Folge haben. Deshalb ist die Aufrechterhaltung eines fairen Wettbewerbs essentiell für eine gesunde Marktwirtschaft und den Schutz der Interessen von Verbrauchern und Unternehmen.