Neues Steuerungsmodell | NSM

Das Neues Steuerungsmodell (NSM) repräsentiert ein Konzept zur Umgestaltung öffentlicher Verwaltungen, insbesondere auf kommunaler Ebene. Es zielt darauf ab, die Effizienz, Effektivität und Bürgerorientierung der öffentlichen Verwaltung durch die Integration betriebswirtschaftlicher Methoden zu steigern. Im Kern des NSM steht die Idee, öffentliche Dienstleistungen ähnlich wie Produkte zu managen, die sich an Marktanforderungen orientieren. Dieses Modell trägt zur Optimierung des Outputs bei und integriert betriebswirtschaftliche Aspekte in die Struktur der öffentlichen Verwaltung.

Weiterführende Informationen:

In den frühen 1990er Jahren wurde das NSM von der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) vorgestellt. Das Hauptziel war es, die Steuerung der Organisationseinheiten in der öffentlichen Verwaltung durch die Bestimmung und Optimierung des Outputs zu reformieren, statt sich auf die Zuteilung von Haushaltsmitteln zu konzentrieren.

Trotz der fortschrittlichen Natur des NSM fand es keine vollständige Umsetzung in der Praxis, hauptsächlich wegen der fehlenden gesetzlichen Grundlage, die seine verbindliche Einführung erforderlich gemacht hätte. Stattdessen adaptierten viele Kommunen einzelne Elemente des NSM, um ihre Verwaltungsstrukturen zu modernisieren und effizienter zu gestalten.

Kernelemente des NSM:
  1. Klare Verantwortungsabgrenzung zwischen Politik und Verwaltung: Dieser Aspekt des NSM betont die Wichtigkeit einer deutlichen Trennung und klaren Zuordnung von Verantwortlichkeiten zwischen politischen und administrativen Einheiten.
  2. Kontraktmanagement: Dieses Element bezieht sich auf die Vereinbarungen zwischen verschiedenen Verwaltungseinheiten, welche Ziele, Ressourcen und Verantwortlichkeiten klar definieren.
  3. Produktkonzept: Hierbei wird die Leistung der öffentlichen Verwaltung als 'Produkt' betrachtet, das bewertet und gesteuert wird.
  4. Dezentrale Gesamtverantwortung im Fachbereich: Dies ermöglicht Fachbereichen, eigenverantwortlich zu handeln, während gleichzeitig eine effektive Gesamtsteuerung erhalten bleibt.
  5. Zentraler Steuerungs- und Controllingbereich: Ein zentrales Element, das für die Überwachung und Steuerung der Leistungserstellung innerhalb der öffentlichen Verwaltung zuständig ist.
  6. Output- und wirkungsorientierte Steuerung: Fokussiert auf die Ergebnisse und Auswirkungen der Verwaltungstätigkeiten, statt auf die eingesetzten Ressourcen.

Das NSM stellt somit eine wegweisende Initiative dar, die darauf abzielt, traditionelle Verwaltungsstrukturen an die dynamischen und effizienzorientierten Anforderungen einer modernen Gesellschaft anzupassen. Es spiegelt den Wandel in der öffentlichen Verwaltung wider, der eine stärkere Orientierung an Effektivität, Transparenz und Bürgerzentrierung vorsieht.