Klimaneutral

Klimaneutralität bezieht sich auf einen Zustand, bei dem die Menge an Treibhausgasen, die in die Atmosphäre entlassen wird, durch verschiedene Maßnahmen ausgeglichen wird. Dieses Gleichgewicht wird erreicht, indem die CO2-Emissionen, die bei der Herstellung, Nutzung und Entsorgung eines Produktes oder einer Dienstleistung entstehen, durch Klimaschutzmaßnahmen kompensiert werden. Die Kompensation kann beispielsweise durch Investitionen in Projekte erfolgen, die CO2-Emissionen reduzieren oder binden.

Klimaneutralität vs. Klimafreundlich und Klimapositiv

Während "klimafreundlich" auf Produkte oder Prozesse hinweist, die die Umwelt weniger belasten als herkömmliche Alternativen, bezeichnet "klimaneutral" ein Gleichgewicht zwischen Emissionen und deren Ausgleich. "Klimapositiv" geht noch einen Schritt weiter, indem mehr Treibhausgase gebunden werden, als freigesetzt.

Herstellung klimaneutraler Produkte

Klimaneutrale Produkte entstehen, indem zunächst deren CO2-Emissionen während des gesamten Lebenszyklus genau ermittelt werden. Anschließend werden Maßnahmen zur Reduzierung dieser Emissionen ergriffen. Die verbleibenden, unausweichlichen Emissionen werden dann durch Unterstützung von Klimaschutzprojekten ausgeglichen. Beispiele hierfür sind Aufforstungsprojekte, erneuerbare Energieprojekte oder die Förderung nachhaltiger Landwirtschaftspraktiken.

Klimaneutrale Beschaffung und öffentliche Verwaltung

Das Konzept der Klimaneutralität gewinnt auch im Bereich der öffentlichen Beschaffung zunehmend an Bedeutung. Gemäß dem Klimaschutzgesetz sollen öffentliche Einrichtungen in Deutschland bis 2030 klimaneutral sein. Dies erfordert die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen, die klimaneutral produziert und bereitgestellt werden. Dabei müssen potenzielle Auftragnehmer ihre Treibhausgasbilanzen offenlegen und nachweisen, wie sie Klimaneutralität erreichen.

Rechtlicher Rahmen und Zertifizierung

Obwohl der Begriff "klimaneutral" nicht gesetzlich geschützt ist, können Unternehmen ihre Klimaneutralität durch verschiedene private Dienstleister zertifizieren lassen. Die Kriterien und Standards für solche Zertifizierungen variieren jedoch und sind nicht verbindlich festgelegt. Die Zertifizierung dient in erster Linie als Nachweis für Kunden und Geschäftspartner, dass das Unternehmen aktiv Maßnahmen zur Reduzierung und Kompensation von Treibhausgasemissionen ergreift.

Bedeutung und Auswirkungen

Die Förderung von Klimaneutralität ist ein wesentlicher Bestandteil der globalen Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels. Sie ermöglicht es Unternehmen, Verbrauchern und öffentlichen Einrichtungen, aktiv zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beizutragen und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.