Indirekte Beschaffung

Indirekte Beschaffung, auch bekannt als "indirect procurement", bezeichnet den Prozess des Einkaufs von Waren und Dienstleistungen über Zwischenhändler, wie Großhändler oder Distributoren, statt direkt vom Hersteller. Dieser Beschaffungsweg ist typisch für Unternehmen, die nicht direkt bei der Quelle oder dem Produzenten einkaufen können oder wollen.

Beispiel und Anwendungsbereich

Ein klassisches Beispiel für indirekte Beschaffung ist, wenn ein Unternehmen Beleuchtungssysteme über einen Großhändler erwirbt, anstatt sie direkt vom Produzenten zu beziehen. Dieser Ansatz wird häufig für den Kauf von Büromaterial, IT-Equipment, Reinigungsdiensten und anderen nicht-produktionsbezogenen Bedarfen genutzt.

Vorteile der indirekten Beschaffung
  • Flexibilität bei Bestellmengen: Im Gegensatz zum Direktkauf beim Hersteller ermöglicht der Zwischenhandel den Einkauf kleinerer Mengen.
  • Örtliche Nähe und persönlicher Kontakt: Lokale Händler bieten oft den Vorteil einer einfacheren Kontaktaufnahme und schnelleren Reaktionszeiten.
  • Vielfältiges Produktangebot: Zwischenhändler führen häufig ein breites Sortiment, was den Einkauf verschiedener Produkte bei einem Lieferanten ermöglicht.
  • Mögliche Preisvorteile: Durch Wettbewerb unter den Händlern können günstigere Preise als beim Direktkauf erzielt werden.
Nachteile und Herausforderungen
  • Eingeschränktes Produktwissen: Händler mit breitem Sortiment verfügen möglicherweise über weniger spezifisches Produktwissen.
  • Risiken bei Lagerung und Transport: Mehrfaches Umlagern und eine möglicherweise unsachgemäße Lagerung können das Risiko von Produktschäden erhöhen.
  • Potenziell höhere Preise: Durch zusätzliche Handelsstufen können die Kosten im Vergleich zum Direkteinkauf beim Hersteller höher sein.
Bedeutung im Beschaffungsmanagement

Indirekte Beschaffung ist ein wichtiger Bestandteil des Beschaffungsmanagements, insbesondere wenn es um den Einkauf von Gütern und Dienstleistungen geht, die nicht direkt in den Produktionsprozess einfließen. Sie erfordert eine sorgfältige Abwägung von Kosten, Verfügbarkeit und Qualität, um eine optimale Versorgung des Unternehmens sicherzustellen.

Fazit

Indirekte Beschaffung ist ein vielschichtiger Prozess, der Flexibilität und Zugang zu einem breiten Spektrum an Produkten bietet, jedoch auch Herausforderungen in Bezug auf Kosten, Qualitätssicherung und Logistik mit sich bringt. Unternehmen sollten die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen und ihre Beschaffungsstrategien entsprechend anpassen.