Geplante beabsichtigte Ausschreibung

Die geplante beabsichtigte Ausschreibung, oft auch als Ex-Ante-Ausschreibung bezeichnet, ist ein Verfahren, das im Rahmen der Vergaberechtsreform 2016 in Deutschland eingeführt wurde. Es dient der Vorabinformation und Transparenz in Vergabeverfahren und ist insbesondere für beschränkte Ausschreibungen ohne Teilnahmewettbewerb relevant.

Kernaspekte und rechtliche Grundlagen

Dieses Verfahren ermöglicht es öffentlichen Auftraggebern, ihre Absicht zur Durchführung einer Ausschreibung im Vorfeld bekannt zu machen. Rechtlich verankert ist die geplante beabsichtigte Ausschreibung in § 135 Abs. 3 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB). Sie kommt insbesondere bei Aufträgen mit einem voraussichtlichen Wert von über 25.000 Euro netto zur Anwendung. Die Ex-Ante-Ausschreibung soll interessierten Unternehmen die Möglichkeit geben, sich frühzeitig über bevorstehende Vergabeprojekte zu informieren.

Ziele und Nutzen der Ex-Ante-Ausschreibung

Einer der Hauptvorteile dieser Praxis liegt in der frühzeitigen Information potenzieller Bieter über anstehende Projekte. Dies erhöht die Transparenz im Vergabeprozess und bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich besser auf die Ausschreibung vorzubereiten. Für Auftraggeber liegt der Nutzen in der erhöhten Rechts- und Planungssicherheit, da durch die frühzeitige Ankündigung das Risiko späterer rechtlicher Auseinandersetzungen verringert wird.

Veröffentlichung und Zugänglichkeit

Die Bekanntmachung der geplanten beabsichtigten Ausschreibung erfolgt im Amtsblatt der Europäischen Union. In dieser Veröffentlichung legen die Auftraggeber ihre Absichten zum Vertragsabschluss offen, wodurch eine breite Sichtbarkeit und Zugänglichkeit für interessierte Unternehmen sichergestellt wird.

Praktische Bedeutung und Anwendungsbereiche

Im praktischen Kontext ist die Ex-Ante-Ausschreibung besonders relevant für Auftragsvergaben, bei denen eine direkte Ansprache von potenziellen Bietern nicht möglich oder gewünscht ist. Sie bietet eine Plattform für eine vorab transparente Kommunikation und schafft eine Grundlage für faire und offene Vergabeverfahren.

Zusammenfassung

Zusammengefasst ermöglicht die geplante beabsichtigte Ausschreibung eine transparente und frühzeitige Information über bevorstehende Vergabeverfahren und unterstützt somit sowohl Auftraggeber als auch Bieter in ihrem Vorbereitungsprozess. Dieses Verfahren stellt somit einen wichtigen Baustein in der modernen und effizienten Vergabepraxis dar, indem es Fairness und Chancengleichheit im Wettbewerb fördert.