Bauwerksdatenmodellierung

Die Bauwerksdatenmodellierung, bekannt als BIM (Building Information Modelling), ist eine fortschrittliche Methode zur digitalen Planung und Darstellung von Bauprojekten. Sie nutzt spezialisierte Software, die nicht nur für die Dokumentenverwaltung zuständig ist, sondern auch ein detailliertes 3D-Modell des Bauwerks enthält. Mit BIM können alle Phasen eines Bauprojekts – von der Planung über die Ausführung bis hin zum Betrieb und zur Wartung – effizient verwaltet und koordiniert werden.

Detaillierte Darstellung und Vernetzung

Das Herzstück der Bauwerksdatenmodellierung bildet das 3D-Modell des Gebäudes, welches durch umfassendes Datenmanagement unterstützt wird. Diese Kombination ermöglicht eine präzise und umfassende Darstellung des Bauwerks, inklusive detaillierter Informationen zu einzelnen Komponenten wie beispielsweise der Position von Heizungsrohren.

Förderung der Zusammenarbeit

Ein Hauptziel der Bauwerksdatenmodellierung ist es, den Austausch aktueller Informationen zu erleichtern und die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten zu fördern. Alle Projektteilnehmer haben Zugriff auf das gleiche Modell, was zu effizienter und synchronisierter Arbeitsweise führt.

Vorteile der Bauwerksdatenmodellierung

Der Einsatz von BIM bringt mehrere Vorteile mit sich:

  1. Rascher Informationsaustausch und Effizienz: Änderungen und Ergänzungen im Modell sind für alle Beteiligten sofort sichtbar, was zu einer ständigen Aktualität der Projektunterlagen führt und Missverständnisse vermeidet.
  2. Detaillierte und ganzheitliche Darstellung: BIM-Modelle bieten weit mehr Informationen als traditionelle CAD-Modelle, indem sie detaillierte Spezifikationen jeder Komponente, einschließlich Modellnummern und Garantieinformationen, integrieren.
Verpflichtung und Integration in das Vergaberecht

Seit Januar 2021 ist der Einsatz von BIM bei öffentlich vergebenen Infrastrukturprojekten verpflichtend, und seit Ende 2022 gilt dies auch für Hochbauprojekte. Die Integration von BIM in das deutsche Vergaberecht, gemäß § 12 Abs. 2 VgV und § 12 Abs. 2 SektVO, stellt sicher, dass öffentliche Auftraggeber bei der Vergabe von Bauleistungen und Planungswettbewerben die Nutzung von BIM-Systemen fordern können.

Schlussfolgerung

BIM ist somit ein zentraler Bestandteil der modernen Bauplanung und -ausführung, der den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks umfasst und eine effiziente, transparente und vernetzte Arbeitsweise ermöglicht. Mit seiner Implementierung in das Vergaberecht wird BIM zunehmend zum Standard in der Baubranche, was die Digitalisierung und Modernisierung der Branche weiter vorantreibt.