Auslobungsverfahren
Ein Auslobungsverfahren ist ein Wettbewerbsprozess, der darauf abzielt, dem Auftraggeber – auch als Auslober bezeichnet – durch eine vergleichende Beurteilung eines Preisgerichts zu einem Plan oder einer Planung zu verhelfen. Es kann im Rahmen dieses Verfahrens zur Vergabe von Preisen kommen, dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Anwendungsbereiche und Teilnehmer
Auslobungsverfahren finden häufig in den Bereichen Raumplanung, Städtebau, Architektur, Ingenieurleistungen sowie in der Datenverarbeitung und im Datendesign Anwendung. Teilnehmer an diesen Verfahren können natürliche oder juristische Personen sein, die den Teilnahmebedingungen entsprechen. Ein unabhängiges Preisgericht, das den Auslober berät und über die eingereichten Arbeiten entscheidet, spielt eine zentrale Rolle. Weitere Beteiligte können Architekten- und Ingenieurkammern sowie andere Wettbewerbsbetreuer sein.
Vorteile und Zielsetzung
Der Hauptvorteil von Auslobungsverfahren liegt in der Möglichkeit für den Auftraggeber, aus einer Vielzahl kreativer und innovativer Konzepte zu wählen. Dies fördert die Qualität und Vielfalt in der Planung und trägt zur Baukultur bei. Die Wettbewerbe ermöglichen es, verschiedene Lösungsansätze für komplexe Planungsaufgaben zu erhalten und aus diesen die optimalen auszuwählen.
Rechtliche Grundlage
Gemäß § 103 Abs. 6 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) sind Auslobungsverfahren definiert und geregelt. Sie dienen dazu, dem Auftraggeber durch den Einsatz eines Preisgerichts zu einer qualifizierten Planung zu verhelfen.
Verfahrensablauf
Bei einem Auslobungsverfahren wird in der Regel zunächst ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die Teilnehmer entwickeln daraufhin ihre Lösungsvorschläge, die anschließend von einem Preisgericht bewertet werden. Der Auslober kann auf Basis dieser Bewertungen entscheiden, welche Planung oder welcher Plan umgesetzt werden soll.
Rolle der Preisgerichte
Die Preisgerichte in Auslobungsverfahren setzen sich meist aus Fachexperten zusammen und haben die Aufgabe, die eingereichten Entwürfe objektiv zu beurteilen. Sie tragen damit maßgeblich zur Qualitätssicherung und Objektivität des Verfahrens bei.
Zusammenfassend bieten Auslobungsverfahren Auftraggebern eine Plattform, um für spezifische Planungs- und Gestaltungsaufgaben eine Vielzahl von qualitativ hochwertigen und innovativen Lösungen zu erhalten. Sie tragen zur Förderung des Wettbewerbs und zur Erhöhung der Planungsqualität in verschiedenen Bereichen bei.