Angebotsabgabe

Die Angebotsabgabe ist der Prozess, in dem Bieter ihre Vorschläge in Bezug auf ein öffentliches Vergabeverfahren formal einreichen. Diese Vorschläge beinhalten typischerweise detaillierte Leistungsbeschreibungen und Preisangaben, die im Einklang mit den Anforderungen der Ausschreibung stehen. Die Angebotsabgabe muss den Regeln des fairen Wettbewerbs folgen, sodass kein Bieter Kenntnis vom Angebot der Konkurrenten haben darf.

Verfahren und Modalitäten
  • EU-Vergaben: Für EU-weite Vergaben oberhalb der Schwellenwerte ist die elektronische Angebotsabgabe vorgeschrieben. Hier sind entsprechende Plattformen, wie die eVergabe, zu nutzen.
  • Nationale Vergaben: Im nationalen, unterschwelligen Bereich können Auftraggeber zwischen elektronischer und traditioneller papierbasierter Angebotsabgabe wählen.
  • Fristen: Die Vergabeverordnung gibt Mindestfristen für die Angebotsabgabe vor, die je nach Vergabeverfahren variieren können. Diese Fristen sollen den Bietern genügend Zeit zur Vorbereitung ihrer Angebote bieten.
Anforderungen an die Angebote
  • Angebote müssen alle erforderlichen Preise und Erklärungen enthalten und der Form entsprechen, die der Auftraggeber vorgibt.
  • Im Falle von Bauaufträgen ist die Angemessenheit der Angebotsfrist zu beachten, die auch bei Dringlichkeit nicht unter 10 Tage liegen sollte.
Elektronische Angebotsabgabe
  • Seit 2019 ist bei der Vergabe von öffentlichen Liefer- und Dienstleistungsaufträgen die Akzeptanz elektronisch eingereichter Angebote obligatorisch.
  • Ab 2020 ist die elektronische Angebotsabgabe verpflichtend.
  • Die Plattform eVergabe ermöglicht die sichere und zeitgerechte Einreichung von Angeboten.
Wahrung des Geheimwettbewerbs
  • Um die Integrität des Vergabeverfahrens zu gewährleisten, müssen Angebote vertraulich behandelt und entsprechend gesichert werden, beispielsweise durch Versiegelung oder Verschlüsselung.
  • Änderungen oder Rücknahmen eines einmal eingereichten Angebots sind nach Fristablauf nicht mehr möglich.
Zusammenfassung

Die Angebotsabgabe ist ein kritischer Schritt im Vergabeprozess, der eine präzise Koordination und sorgfältige Einhaltung der festgelegten Verfahren und Fristen erfordert. Mit dem Übergang zur elektronischen Angebotsabgabe wird der Vergabeprozess effizienter und sicherer gestaltet, was sowohl Auftraggebern als auch Bietern zugutekommt.