Konstruktive Leistungsbeschreibung

Konstruktive Leistungsbeschreibung

Die konstruktive Leistungsbeschreibung ist eine spezielle Form der allgemeinen Leistungsbeschreibung. Sie wird insbesondere in Ausschreibungen genutzt, bei denen technische, bauliche oder produktbezogene Anforderungen vollständig durch den Auftraggeber vorgegeben werden. Im Gegensatz zur Funktionalausschreibung, bei der nur das Ziel definiert wird, legt die konstruktive Variante sowohl das Ergebnis als auch den Weg dorthin fest.

Merkmale und Zielsetzung

Diese Art der Spezifikation zeichnet sich durch hohe technische Detailtiefe aus: Materialien, Maße, Normen, Bauweisen sowie Ausführungsbedingungen sind vollständig und verbindlich benannt. Ziel ist es, für alle Anbieter dieselbe Ausgangsbasis zu schaffen – mit dem Zweck, objektiv vergleichbare Angebote zu erhalten und eine rechtssichere Vergabe zu ermöglichen.

Bedeutung im Vergabeverfahren

In öffentlichen Ausschreibungen ist die Verwendung dieser Form oft verpflichtend. Sie stellt sicher, dass alle Bieter denselben Informationsstand haben und somit gleichberechtigt am Verfahren teilnehmen können. Fehlerhafte oder unvollständige Dokumentationen können zu Missverständnissen, Angebotsabweichungen oder juristischen Auseinandersetzungen führen.

Abgrenzung zur Funktionalausschreibung

Während die konstruktive Variante durch klare Vorgaben geprägt ist, beschreibt die funktionale Ausgestaltung lediglich das angestrebte Ergebnis. Die konkrete Ausführung bleibt dem Anbieter überlassen. Diese Unterscheidung ist insbesondere in technisch geprägten Projekten entscheidend für Planung, Verantwortlichkeiten und Innovationsspielraum.

Einsatzbereiche

Typische Anwendungsfelder finden sich im Bauwesen, Maschinen- und Anlagenbau sowie in Bereichen, in denen technische Anforderungen standardisiert, vorgegeben oder prüfbar sein müssen. Gerade bei komplexen Vorhaben ist diese Form zentraler Bestandteil eines nachvollziehbaren und transparenten Vergabeprozesses.