Fernwärmetunnel: "Hermine" erreicht die ersten 15 Meter

Fernwärmetunnel: "Hermine" erreicht die ersten 15 Meter

Fernwärmetunnel: "Hermine" erreicht die ersten 15 Meter

  • Tiefbau

Der Hamburger Westen soll in etwa anderthalb Jahren mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt werden. Diese Wärme wird aus einem Energiepark im Hafen entnommen und über einen Tunnel unter der Elbe hindurchgeleitet. Aktuell sind bereits 15 Meter dieses Tunnels erfolgreich gebohrt worden.

Der Beginn des Tunnelprojekts

Etwa zweieinhalb Monate nach der offiziellen Taufe der Tunnelbohrmaschine "Hermine" wurden die ersten 15 Meter des Fernwärmetunnels unter der Elbe in Hamburg-Waltershof abgeschlossen. Eine Sprecherin der Hamburger Energiewerke erklärte, dass der Bohrkopf von "Hermine" nun vollständig im Tunnel verschwunden sei und der erste Nachläufer in den letzten Tagen während der Umbauphase angebracht wurde. Nach einer regulären Umbauphase über die Weihnachtszeit sollte die Bohrarbeit am Wochenende fortgesetzt werden. Der Begriff "Nachläufer" bezieht sich auf die Bohrmaschinen-Segmente, die an den Bohrkopf angehängt werden und die Länge des Geräts auf insgesamt 280 Meter erhöhen.

Der Fortschritt und der Zeitplan

Die gesamte Bohrstrecke des Tunnels erstreckt sich über rund 1200 Meter. Während der ersten Bohrphase schafft die Maschine nur eine Bohrgeschwindigkeit von 1 bis 1,5 Metern pro Tag. Später wird erwartet, dass die Bohrgeschwindigkeit auf 10 Meter pro Tag ansteigt. Die Sprecherin erklärte: "Wir sind mit den bisherigen Fortschritten zufrieden und liegen weiterhin im Zeitplan." Spätestens im Herbst soll "Hermine" den Zielschacht am nördlichen Ufer der Elbe im Hindenburgpark erreichen. Die Tunnelbohrmaschine erhielt ihren Namen "Hermine" am 2. November in einer feierlichen Zeremonie nach Bergmannstradition. Dieser Name setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben von "Hamburger Energiewerke Röhre Mit Neuer Energie".


Die Bedeutung des Tunnels

Der Tunnel soll dazu dienen, die Wärme aus dem geplanten Energiepark Hafen zur Beheizung der Wohnungen in den westlichen Stadtteilen Hamburgs zu nutzen. Dadurch wird die Stilllegung des in die Jahre gekommenen Kohle-Heizkraftwerks Wedel in Schleswig-Holstein bis Ende 2025 möglich sein, was eine jährliche Einsparung von bis zu 360.000 Tonnen CO2 ermöglichen soll. Hamburg plant gemäß den Plänen des rot-grünen Senats, bis spätestens 2030 vollständig auf Kohle in der Wärmeversorgung zu verzichten und bis 2045 eine klimaneutrale Stadt zu sein.


Der Energiepark Hafen

Das Herzstück des Energieparks ist ein derzeit im Bau befindliches Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk auf der Halbinsel Dradenau. Dieses Kraftwerk soll Wasserstoffanteile von bis zu 30 Prozent verarbeiten können, wie es vom Senat angekündigt wurde. Zudem soll Abwärme aus einer Müllverbrennungsanlage an der Köhlbrandbrücke (Rugenberger Damm) sowie von anderen energieintensiven Industrieunternehmen genutzt werden.

Bild: Hamburger Energiewerke